Das im Jahre 2006 inkraftgetretene Gleichbehandlungsgesetz hatte eine gewisse Auswirkung auch auf die gängigen Personalauswahlverfahren. Da Mitarbeiter nicht mehr aufgrund Geschlecht, ethnischer Herkunft, Behinderung, Alter o.a. Faktoren benachteiligt werden dürfen, wird das Bewerbungsfoto mittlerweile ambivalent behandelt. Einige, vor allem international orientierte Unternehmen bitten in Anzeigen mittlerweile darum, auf ein Foto zu verzichten. Aber in den allermeisten Fällen erwarten deutsche Arbeitgeber nach wie vor ein aussagekräftiges Foto, das die Bewerbungsmappe komplettiert.

Natürlich macht man mit einem tollen Bewerbungsfoto andere Defizite, die in den Bewerbungsunterlagen schlummern, auch nicht wett, aber ein gutes Foto kann das erste Interesse wecken. Allerdings nur, wenn es professionell und unter Berücksichtigung des Bewerbungsprofils erstellt ist. Daher kommen hier

7 Regeln für das Bewerbungsfoto

Sparen Sie nicht am falschen Platz, gehen Sie nicht zum Automaten, sondern zu einem Profi, den Sie vorher nach seiner Erfahrung mit Bewerbungsfotos befragen. Auch Referenzen helfen weiter.

Ein Profi wird sich nach der Position erkundigen, auf die Sie sich bewerben wollen und Ihnen schon im Vorfeld Tipps geben, zu Kleidung, Frisur, Positionierung, Größe, Anzahl (Mengenrabatt!).

Versuchen Sie das Bewerbungsfoto an einem Tag erstellen zu lassen, an dem es Ihnen richtig gut geht. Aber übertreiben Sie nicht: Ein entspannter Gesichtsausdruck, ein freundlicher Duktus, die positive Einstellung und eine aufgeschlossene Haltung bewirken mehr als übertriebenes Lächeln oder Grinsen. Üben Sie Ihre Mimik zuhause vor dem Spiegel oder lassen Sie sich von Freunden ein Feedback geben, wie Sie auf diese so wirken.

Die Kleidung wählen Sie nach dem Stil der Position, danach was Ihnen gut steht, worin Sie sich wohl fühlen und nach der farblichen Gestaltung. Am besten für das Bewerbungsfoto dieselben Kleidungsstücke wählen, die Sie auch bei einem Vorstellungsgespräch tragen würden (Anzug, Blazer, seriöse Kombinationen, schlichte Kleider) Mit dem Foto hinterlassen Sie schließlich den ersten Eindruck – und diesen kann man nie wiederholen. Tiefe Ausschnitte? Bitte nur, wenn Sie sich bei einem Nachtclub bewerben! Schmuck nur dezent.

Das Bewerbungsfoto fokussiert das Gesicht, Hals und Schultern im Halbportät. Gerne bitten Fotografen, den Kopf nach vorne rechts zu neigen. Man sollte eine Pose einnehmen, in der man sich auch wiedererkennt. Manche verwenden nur einen Gesichtsausschnitt – das wirkt dynamisch und interessanter und bietet sich vor allem für Kreativberufe an. Ein guter Fotograf ist manchmal auch ein Visagist. Aber Vorsicht: Weniger ist mehr! Überpudern ist aber auch bei Männern angebracht.

Die möglichen Formate sind 4 x 5,5, 5 x 7 oder 7 x 10 cm, je nachdem wie Sie das Foto innerhalb der Bewerbungsmappe positionieren. Schwarz-Weiß wirkt edler und aussagekräftiger, weniger privat. Eine sanfte digitale Retusche kann Wunder bewirken.

Beschriften Sie das Bewerbungsfoto auf der Rückseite und befestigen Sie es mit Klebeecken, – am besten auf einem Deckblatt, das den übrigen Unterlagen vorausgeht.

Vergessen Sie nie: Ihr Bewerbungsfoto unterstreicht im Idealfall Ihre Persönlichkeit und Ausstrahlung positiv, es ergänzt Ihre Unterlagen, wird aber nicht den vorrangigen Entscheidungsauslöser geben.

Daher – Bleiben Sie locker!