In der Übersetzung von Michael Windgassen liegt Martin Walkers Buch "Bruno, Chef de police" in einer gebunden Ausgabe vor mir. Der Krimi spielt im Périgord in Südwestfrankreich. Auf 352 Seiten erlebt Bruno Courrèges, Polizist in dem eigentlich beschaulichen Örtchen Saint-Denis, die Aufklärung eines Mordfalls. Beschäftigt sich Bruno sonst hauptsächlich damit, den heimischen Markt vor den Kontrollen der Behörden auf Einhaltung Brüssler Gesetze zu beschützen und geht er eigentlich seinen Leidenschaften Kochen, Essen und Rugby nach, so sieht er sich plötzlich und unerwartet einer unglaublichen Bluttat gegenüber. Der Krimi beginnt.

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Ein alter Algerier namens Hamid liegt tot auf dem Boden seiner Wohnung. Seine Brust ist mit einem Hakenkreuz aufgeschlitzt. Seine Kinder wohnen schon lange im Ort. Der Sohn ist Mathematiklehrer und der Enkel führt ein Kaffee. Hamid, Kriegsveteran aus dem Algerienkrieg, ist allerdings erst vor kurzem zugezogen. Offensichtlich hat der Mord rassistische Hintergründe. Die nationalen Behörden übernehmen, aber Bruno ist durch seine enge Verbindung zum Ort und seinen Bewohnern eine große Hilfe im Rahmen der Ermittlungen. In diesem Zusammenhang lernt er auch eine junge Pariser Kollegin kennen, der er während der Aufklärung des Mordfalls immer näher kommt.

Der englischen Journalist Martin Walker schafft es, in seinem Buch eine ruhige, südfranzösische Landschaft zu kreieren, die man riechen und schmecken kann, in der man sich wohl fühlt. Durch den plötzlichen Mord wird man als Leser aus dieser malerischen Idylle gerissen. Ein gelungener Kontrast. Während der Ermittlungen werden einige geschichtliche Zusammenhänge erläutert, denn der in diesem Krimi beschriebene Mord hat Wurzeln bis in die Zeit der Résistance. Es wird gezeigt, mit welcher Brutalität die mit den Deutschen kollaborierenden französischen Truppen gegen die französische Widerstandsbewegung vorgegangen sind.

  • Kompaktinfo
  • Bruno, Chef de police: Roman

  • Autor: Martin Walker (Autor)
  • Ausgabe: Gebundene Ausgabe – 21. April 2009
  • Verlag: Diogenes
  • ISBN-10: 3257066996
  • ISBN-13: 978-3257066999
  • Fazit

    Das Buch vereint Essen, Rechtsradikalismus, Trinken, Sex, Landschaft, Drogen, Liebe, Geschichte und Pornos zu einem geschickt gekochten Ratatouille. Harte Worte und dennoch leichte Lektüre. Ein Kochbuch. Ein Geschichtsbuch. Ein angenehmer Krimi. Wir empfehlen einen leichten Weißwein. Wohl bekomms!
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