Wohin gehst Du? Wann kommst Du wieder???

Nicht umsonst bieten die meisten Webserverstatistiken und Analysesysteme einen Punkt "Absprungrate" an. Eine Reihe von Besuchern kommt also auf die Seite und verlässt sie schlagartig wieder. Wie schafft man es aber, dass diese Besucher länger auf der Website bleiben, sich also mehr als nur eine Seite ansehen?

absprungMan kennt das ja auch selbst. Nachdem man etwas gesucht hat, spuckt die Suchmaschine eine Unmenge an Seiten aus, aus denen man selbständig nochmal die wirklichen Treffer rausfinden muss. Also erstmal ab auf die Seite, dort ein schneller Scan: "Beinhaltet die Seite, was ich erwarte?". Nein? Bei unpassenden Keywords gerankt? – zack raus – Next!

Erstens wäre also: Wie vermittle ich dem Besucher, dass er genau das Richtige gefunden hat? Wie schaffe ich es, ihm ein "Du bist endlich zu Hause"-Gefühl zu geben?

Für den ersten Klick ist natürlich wichtig, welcher Titel und welche Beschreibung in der Suchmaschine angezeigt wird. Auch die Struktur des Permalinks ist wichtig. Hier geht es aber um das Halten von Besuchern. Wir gehen also davon aus, dass sich der Besucher schon bereit erklärt hat, der Seite eine Chance zu geben.

Inhalt

In erster Linie geht es mir beim Suchen natürlich um den Inhalt. Damit ich hier ein Erfolgserlebnis haben kann, muß ich den Inhalt überhaupt finden können.

Über Fehlerseiten und Baustellen brauchen wir gar nicht erst reden. Next! Seiten, auf denen zunächst Werbung, Begrüßungen, Flashlayer oder sonstiger Schnickschnack auftauchen, sind ebenfalls prädestiniert, aus der näheren Auswahl rauszufliegen. Next! Besonders gern mag ich ja laute Motorengeräusche, die plötzlich aus meinen Boxen dröhnen. Irgendeine unaufgefordert abgespielte Musik ist ähnlich schlimm. Next! Auch lange Ladezeiten können zu einem Absprung führen. Next!

diagrammSuche ich nach einer ausführlichen Beschreibung für etwas und finde einen nur drei Zeilen langen Blogpost … naja .. ich werde ihn wohl schnell lesen, aber dann sofort weiterziehen. Auch nicht schön finde ich schlecht strukturierte Texte. (X)Html bietet Überschriften, Listen, Zitate …. ! Diese Möglichkeiten sollten genutzt werden. Ein gut strukturierter Text liest sich nicht nur einfacher, sondern ist oft semantisch richtiger und sieht schöner aus. Auch kleine Bilder lockern den Beitrag auf und bieten je nach Inhalt zusätzliche Informationen.

Oft kommt man auf Seiten und wird mit "Sie haben nach …. gesucht" begrüßt. Ob dies sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln. Ich weiß selbst am Besten, was ich gesucht habe. Was soll also der Hinweis? Nur wenn man die Keywords mit zusätzlichem Inhalt in Verbindung bringen kann, ensteht ein Nutzen für die Leser. Folgendes erscheint sinnvoll: "Sie haben nach … gesucht. Wir bieten dazu weitere Information auf folgenden Seiten: …". Es gibt auch WordPress Plugins, die solche Landingsites generieren.

Optik

Wichtig für den ersten Eindruck ist natürlich auch die gesamte Optik der Seite. Nicht das ich nicht auch Beiträge lese, wo das Design schrottig ist. Klar, nicht jeder ist Designer und der Geschmack ist ohnehin unterschiedlich. Dennoch bevorzuge ich nicht so extrem zugeballerte Seiten. Jeder Blogger kennt natürlich die Verlockung, noch dieses oder jenes Feature zusätzlich einzubinden. Hier muß man aufpassen, dass man die Seite nicht zu sehr überfrachtet. Werbung ist ein Thema für sich. Wenn man es damit übertreibt, trübt man das Surfvergnügen deutlich. Mehr Werbung anzubieten, als Information auf der Seite vorhanden sind, geht gar nicht. Wenn eine Tageszeitung wie ein Prospekt vom Discounter aussehen würde, würde man sie dann noch lesen oder abonnieren? Wohl kaum.

Uh… das ist aber interessant. Klick. So sieht die optimale Reaktion eines Lesers aus. Dazu kann man interessante Artikel ins rechte Licht rücken. Eine Liste der aktuellen oder aber der meistbesuchten Beiträge ist ein guter Anfang. So funktioniert im Prinzip ja auch eine Tag Cloud. Fett und groß sind die "wichtigen" Dinge.

Wieviele Links kann man verkraften? Der Normalverbraucher ist, anders als geschulte Blogleser, nicht gewohnt, eine Flut von Links zu verarbeiten. Die Hauptnavigation bei Tchibo, Amazon und Co. hat eine gut überschaubare Anzahl an Links. Ein Blog kann samt Tags schnell mal die 100 Links Schallmauer durchbrechen. Wer soll die alle anklicken?

Ein Problem ist, sich in die Situation eines Durchschnittssurfers zu versetzen. Ich denke, übertriebene Werbung und zerstörte Seiten mag niemand. Übersichtlichkeit kann nicht schaden. Empfehlenswert ist es, ein paar Freunde auf die Seite einzuladen und zu hören, was die so sagen. Tipps, die von den Lesern kommen, sollten man ebenfalls berücksichtigen.