Auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz muss man seiner Bewerbungsmappe große Aufmerksamkeit schenken. Ob Sie sich initiativ bewerben, also sich von selbst an einen für Sie besonders interessanten potenziellen Auftraggeber richten, oder auf eine spezielle Ausschreibung reagieren, der Empfänger wird immer als erstes einen Blick in Ihre Bewerbungsmappe werfen. Wenn diese schon rein optisch nicht anspricht, kann es passieren, dass Ihr Weg in das Herz des Personalchefs damit schon abrupt beendet ist.

Prüfen Sie, ob Ihre Unterlagen noch dem neuesten Stand entsprechen oder aktualisiert werden müssen. Zu ihnen gehören Lebenslauf und/oder Kurz-Vita, die letzten Schulzeugnisse und Ausbildungsnachweise (falls sie für die Position relevant sind), Arbeitszeugnisse, gegebenenfalls Arbeitsproben, ein überzeugendes professionelles Foto.

In den Lebenslauf nimmt man heute keine Angaben zum familiären Hintergrund auf, es sei denn, dieser sei kriegsentscheidend! (Zum Beispiel wenn Sie aus einer Dynastie mit fünf Generationen Anwälten stammen und sich als solcher bewerben) Verschleiern Sie keine Lücken, sondern erklären Sie diese plausibel. Ob man sich für einen ausführlichen qualifizierten oder einfachen chronologischen Lebenslauf entscheidet, hängt von der Position ab. Als Abteilungsleiter beschreiben Sie natürlich die jeweilig relevanten Positionen im Tätigkeitsdetail. Ob Sie über Personalverantwortung oder Entscheidungsbefugnisse verfügten, ist hier bedeutend. In einem Anschreiben, das NICHT in die Bewerbungsmappe gehört, weisen Sie Ihr Job-Interesse nach, Ihre Qualifikationen und die besondere Fähigkeiten, die Sie für die Position optimal geeignet machen. Eine Inhaltsübersicht listet alle Anlagen auf. Anlagen nur einmal und immer in Kopie verwenden. Eine Visitenkarte kann nicht schaden.


Auf einem Zusatzblatt verweisen Sie auf besondere individuelle Eignungen und Tätigkeiten: Ehrenamt, soziale oder gewerkschaftliche Engagements, politische oder Berufsverbands-Funktionen, Auslandsaufenthalte, Spezialkurse, die für die beworbene Tätigkeit nicht unmittelbar relevant sind, aber Ihrer persönliche Qualifikation betonen, soft skills, emotionale Intelligenz, Sozialcharakter, Ihre Grundeinstellung, Ethik und Werte.

In vielen Ländern wird an eine Bewerbungsmappe die Forderung erhoben, dass sie den Bewerber als ganzheitliche Persönlichkeit darstellen, die nicht zuletzt in einer definierten "persönlichen Mission" Ausdruck erhält. Sie können z.B. darstellen, was Ihr Beruf für Sie bedeutet, welche Ziele Sie haben, wem Sie womit nutzen wollen, Ihr Selbstverständnis gegenüber der Gesellschaft und dem Gemeinwesen. Schön, wenn Sie dies mit Beispielen untermauern können. Heute wird eine Position mehr und mehr unter dem Blickwinkel von fachlicher also auch sozialer und menschlicher Kompetenz besetzt. Passt er ins Team und in die Unternehmensphilosophie oder eher nicht?

Seltener wird auch eine Handschriftenprobe gefordert, es gibt immer weniger Graphologen, die eine solche analysieren könnten. Aber es schadet nicht, wenn Sie einen kleinen Beleg davon selbst liefern. Vielleicht durch eine handschriftliche Anrede oder Schlußformel? Natürlich nur, wenn Sie sich der positiven Wirkung Ihrer Handschrift auch sicher sind.

Referenzen kommen auf ein gesondertes Blatt. Aber vorher verifizieren, ob die dahinter stehenden Persönlichkeiten oder Unternehmen auch damit einverstanden sind. Fügen Sie nur aussagekräftige Arbeitsproben bei, die auch für die Position relevant sind. Nachweise über ein Praktikum, das 20 Jahre zurückliegt und für die jetzige Position nachgeordnete Bedeutung hat, besser vernachlässigen. Die Anlagen nehmen Sie ebenso wie die Zeugnisse und Berufsnachweise in die Inhaltsübersicht zur Bewerbungsmappe auf.

Das Foto niemals tuckern! Es versteht sich, dass das Papier hochwertig (und nicht farbig) und die Performance tadellos sein sollten, also keine Tippfehler, Flecken, zu kleinen oder schlecht lesbaren Schrifttypen. Verwenden Sie eine klare Schrift. Achten Sie auf Grammatik und Stil.

Bei der eigentlichen Bewerbungsmappe billige Plastikhüllen vermeiden. Verwenden Sie für Ihre Qualifizierungsnachweise eine hochwertige Umhüllung aus festem Karton o.ä. Stil und Design folgen dem Charakter der Position. Prüfen Sie, ob sich eine seriöse Nadelstreifenoptik, eine trendy Metalllackierung oder eine Personalisierung mit eingeprägtem Namenszug anbietet. Eine Bindung durch Deckblatt und Klemmschiene auf festem Karton ist okay, Ringbindung eher nicht, denn dann können die Unterlagen nicht auseinander genommen werden. Keine Sichthüllen. Versenden Sie die Bewerbungsmappe in gefalzten oder gefütterten Versandtaschen, um Beschädigungen zu vermeiden, achten Sie auf die korrekte Adresse und den Namen des Ansprechpartners (auf einem Adress-Etikett) und vergessen Sie nicht die Absenderangabe.

Wenn dann noch das Porto korrekt ist, ihr Ihre Bewerbungsmappe erfolgreich auf den Weg gebracht. Haben Sie nach einem Monat keinerlei Rückmeldung, nehmen Sie telefonische Rücksprache.