Kamerawagen in den Straßen filmen unsere Häuser um die Bilder im Internet abzubilden. Zieht Eure Hosen hoch, es ist wieder so weit.

Wir kennen das Szenario noch von den Google Streetview Autos. Diese haben in Deutschland für erblichen Diskussionsstoff zum Thema Datenschutz geführt. Weichgezeichnete Häuser, Eierwerfer, Drogendealer und tote Rehe. Was gab es da nicht alles zu bestaunen.

Microsoft, ewig langsam und immer schön hinterher, hat diesmal gut daran getan nichts zu überstürzen und sich diese Situation erst einmal in aller Ruhe anzusehen. Jetzt mit etwas Abstand fahren aber auch die Wagen für den Panoramadienst Bing Streetside durch die Gegend. Zunächst startet das Projekt in Nürnberg, Erlangen und auch in Fürth. Das später weitere Orte und irgendwann ganz Deutschland folgen erklärt sich von selbst.

Mit den ersten Aufnahmen des Dienstes ist ab dem Sommer zu rechnen. In den USA gibt es Streetside Bilder allerdings schon länger. Wer einen Blick riskieren möchte besucht mal schnell den Timesquare. Mit gedrückter linker Maustaste könnt ihr nach oben und unten gucken. Mit den Pfeiltasten kann man nach links und rechts sehen bzw. sich vor- und rückwärts bewegen. Die Internetverbindung muss über eine ausreichende Bandbreite verfügen, denn sonst macht Streetside keinen Spaß.

Wie sieht es mit dem Datenschutz bei Microsofts Streetside aus? Prinzipiell verhält es sich natürlich nicht anders als bei Google Streetview. Aber da der Mensch bekanntermaßen ein Gewohnheitstier ist, sollte die Datenschutzdiskussion wohl kaum noch einmal im Ausmaß von der Google Streetview Einführung stattfinden. Es wird allerdings bereits wieder ein Widerspruch gefordert, der vorab eingelegt werden kann, denn bisher soll ein Widerspruch frühstens mit dem Veröffentlichen der Bilder im Internet möglich sein. Gesichter werden bei Streetside weichgezeichnet. Also schön uniforme Klamotten tragen, sonst sieht die Frau am Ende doch noch, dass Mann nicht beim Meeting war.

Dank der Panoramafreiheit darf man in Deutschland alles fotografieren, was von öffentlichen Verkehrswegen aus zu sehen ist. Streitpunkt bei den Microsoft 360 Grad Autos sind die 2,5 Meter Höhe der Kameras. Selten ist eine Person so groß und damit in der Lage von öffentlichen Straßen aus über die Hoftore in die Innenräume zu sehen. Aufnahmen im Sinne der Panoramafreiheit setzen voraus, dass diese ohne Hilfsmittel wie Stative und ähnliches geschossen werden. Macht ein zwei Meter und fünfzig Mann dieses Foto ist es okay und macht das gleiche Foto ein Microsoft Auto dann nicht? Sieht wieder nach Arbeit für die Gerichte aus.