Portraitfotografie ist eine Kunstform, die sehr persönlich ist und eine völlig andere Herangehensweise erfordert als die meisten anderen Fotografiestile. Die Motive, denen wir auf Fotos begegnen, sind in der Regel nicht nur einfache Modelle, sondern Menschen mit einer ganz besonderen Geschichte und Identität. Um diese Authentizität im Portrait zu transportieren, müssen Bilder verschiedene Aspekte berücksichtigen: Emotionen, Intentionen und Identitäten. Dabei ist es nur allzu verständlich, dass sich der Fotografierte im besten Licht zeigen möchte. Aufnahme für Aufnahme wird so die perfekte Pose oder der richtige Blick eingefangen, um das Individuum darzustellen. Doch gelingt genau dies natürlich nicht immer. Letztlich sucht sich zumeist der Portraitierte die Aufnahme aus, die ihn am meisten repräsentiert und stellt somit eine Art Autor des Bildes dar.

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Bei Auftragsarbeiten werden hierdurch eine große Zahl an Bildern zurückgewiesen und verschwinden für gewöhnlich, wenn nicht im Papierkorb, so doch zumindest in der Versenkung. Das Recht am Bild verberbleibt im Prinzip bei der Person auf dem Bild. Diese Machtverhältnisse ein mal umzukehren ist aber dem Künstlerduo Clegg & Guttmann gelungen. Sie behielten sich bei Auftragsarbeiten das Recht vor, das Bild weiterhin verwenden zu dürfen und sind nun dadurch in der Lage eine ausgesprochen eigenwillige Arbeit zu präsentieren. Das Buch der schlechten Bilder "Rejected" enthält das Ergebnis ihrer Arbeit und zeigt auf eindrucksvolle Weise, welchen Charme gerade diese Bilder haben können. Dabei sind die zurückgewiesenen Aufnahmen alles andere als schlecht. Vielmehr erzählen sie eine ganz besondere Geschichte über die Kreativität des Fotografen und geben einen Blick auf die Objekte frei, der viel ehrlicher und authentischer ist als das, was professionell in Szene gesetzt wurde.

  • Kompaktinfo
  • Clegg & Guttmann Rejected

  • Autor: Christian Mosar (Hrsg.) (Autor)
  • Ausgabe: 1. Edition
  • Verlag: Hatje Cantz Verlag
  • ISBN-10: 3775754598
  • ISBN-13: 978-3775754590
  • Fazit

    Wo finde ich den Fehler in abgelehnten Bildern? Gibt es überhaupt einen? Vielleicht die viel ehrlichere Art der Portraitbilder.
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