Eine Schatzkammer der deutschen Filmgeschichte

Die Deutsche Kinemathek in Berlin ist weit mehr als nur ein Filmarchiv – sie ist ein Hort der Filmkultur, der die faszinierende Geschichte von Kino und Fernsehen in all ihren Facetten bewahrt und präsentiert. Seit ihrer Gründung 1963 hat sich die Institution zu einem der bedeutendsten audiovisuellen Archive Europas entwickelt.

Das Herzstück ist das umfangreiche Filmarchiv mit über 26.000 Titeln – von stummen Klassikern bis hin zu aktuellen Produktionen, von Spiel- und Dokumentarfilmen bis zu experimentellen Werken. Hier finden Forscher, Journalisten und Cineasten einen einzigartigen Fundus, der die Entwicklung des Mediums Film in all seinen Facetten widerspiegelt. Neben den Filmen selbst beherbergt die Kinemathek auch eine Fülle an Materialien wie Fotos, Plakate, Kostüm- und Architekturskizzen, die einen faszinierenden Blick hinter die Kulissen der Filmproduktion ermöglichen.

Besonders beeindruckend ist die Arbeit der Kinemathek bei der Archivierung, Rekonstruktion und Restaurierung filmhistorisch bedeutsamer Werke. Viele dieser Schätze, die sonst dem Verfall preisgegeben wären, werden dank eines eigenen Förderprogramms aufwendig aufbereitet und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Jährlich präsentiert die Kinemathek die Ergebnisse dieser Arbeit beim Filmerbe-Festival "Film Restored".

Neben der Bewahrung des filmischen Erbes widmet sich die Kinemathek auch der Vermittlung und Präsentation. Die ständige Ausstellung im Museum für Film und Fernsehen am Potsdamer Platz gibt einen faszinierenden Einblick in die Faszination deutscher Filmgeschichte, von den futuristischen Metropolis-Kulissen bis hin zu Marlene Dietrichs persönlichen Utensilien. Zudem bietet die Kinemathek ein vielfältiges Programm mit Sonderausstellungen, Filmvorführungen, Workshops und Symposien.

Dabei ist die Institution stets bemüht, ihr Angebot barrierefrei zu gestalten und für alle Interessierten zugänglich zu machen – ob mit Tastführungen, Rundgängen in Gebärdensprache oder der riesigen Mediathek mit über 13.000 Sendungen. Auch der umfangreiche Filmverleih mit über 20.000 Titeln macht die Schätze der Kinemathek weit über die Berliner Grenzen hinaus verfügbar.

Der Bildband "Der deutsche Film – Aus den Archiven der Deutschen Kinemathek" bietet einen faszinierenden Einblick in die bewegte Geschichte des deutschen Kinos. Anhand der umfangreichen Sammlungsbestände der Kinemathek führt er in zwölf chronologisch gegliederten Kapiteln durch rund 130 Jahre deutsche Filmgeschichte – von den Anfängen 1895 bis in die Gegenwart.

Mehr als 2.700 Objekte aus den unterschiedlichsten Sammlungsbereichen der Kinemathek – von Drehbüchern über Fotos und Plakate bis hin zu Kostümen und technischen Geräten – gewähren faszinierende Einblicke hinter die Kulissen und ermöglichen ein vertieftes Verständnis der Entwicklung des deutschen Films. Viele dieser Schätze werden hier erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.

Die rund 420 Beiträge des Bandes beleuchten nicht nur berühmte Filmklassiker, sondern widmen sich auch lange Zeit vergessenen Werken. Sie würdigen die Kreativität und das Schaffen all jener Akteure, die dem deutschen Kino seine einzigartige Vielfalt verliehen haben – von Regisseuren und Schauspielern bis hin zu Kameraleuten und Bühnenbildnern.