Macht etwas in den sozialen Netzwerken, heißt es. Werdet aktiv und tretet mit dem Nutzer in Kontakt! Baut eine Beziehung auf! Benutzt die neuen Formen der Kommunikation!

Gute Idee, dachten sich scheinbar die PR Verantwortlichen des Henkel Konzerns und riefen eine Aktion für das Spülmittel Pril ins Leben. Die Facebook Fans wurden aufgerufen ein neues Flaschendesign zu entwerfen. Tolles Crowdsourcing also. 😉

Neben durchschnittlichen und scheinbar für den Konzern akzeptablen Vorschlägen erreichten auch einige „Scherzvorschläge“ den Wettbewerb. Also fing der Konzern zum Unmut der Facebook Nutzer mit der Zensur der eingereichten Beiträge an. Darüber hinaus war von vermeintlichen Manipulationen bei der Abstimmung der Rede. Eine neue IP und das Löschen eines Kekses hatten in der Applikation gereicht um erneut Abstimmen zu können. Also fand auch hier eine Korrektur seitens des Konzerns statt.

Schwierig, wenn bei Aktionen in sozialen Netzwerken mal nicht alles nach der Vorlage läuft. Hier sollte man einen Plan B in der Tasche haben. Dieser ist meist wesentlich schwerer aufzustellen als die eigentlich PR-Aktion. Wird man in diesem Fall erst aktiv wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, muss man meist in kürzester Zeit sinnvoll reagieren.

Henkel versuchte es mit: "Liebe Freunde, bitte bleibt sachlich. Wir haben die finale Bereinigung vor Wochen angekündigt." aber die Crowd ist unberechenbar.

Klar, dass man sich mit einem Design wie Peters „PRIIIIIIIIIIIIIIIIIIIL“ nicht gern anfreundet, suggeriert das Monster doch klar brennende Augen und Haarausfall. 🙂

Der Zeichenstift war das beste Werkzeug zum tatsächlichen Darstellen neuer Ideen, denn das bloße Stempeln von floralen Mustern lässt nicht viel kreativen Spielraum. Dank des Zeichenstifts kam es auch zu Entwürfen wie dem „Schmeckt nach Hähnchen“ Etikett.

Die engen Vorgaben zeigen, dass der Konzern nicht wirklich viel Entwicklung aus der Hand geben wollte und seinen Nutzern letztlich nicht viel zutraut. Mit diesem Verständnis von Social Media bewegt man sich auf sehr dünnem Eis.

Wenn schon Crowd, wenn schon Wettbewerb und wenn schon Abstimmung, dann sollte man aber auch den Mut haben neue Dinge auszuprobieren. Lieber auf diese Art in aller Munde als wegen beleidigten Facebook Fans.

Henkel produziert die Monsterflasche nun auch. Sie kommt aber leider nicht in den Handel, sondern nur in die Community. Spülmittel mit Seltenheitswert also!