»Geschichten und Fotografien meiner Reise, um den Kommunismus abzusetzen, die Umwelt zu retten und in den Ruinen des Reichs des Bösen den besten Borschtsch zu finden«, so beschreibt Ron Hoffer augenzwinkernd den Inhalt seines fotografischen Erinnerungsalbums.

Im Rahmen von unzähligen Austausch- und Wissenschaftsprogrammen reiste der studierte Geologe als Mitarbeiter der US Umweltbehörde jahrzehntelang durch die kommunistischen Staaten Europas. Jenseits seiner beruflichen Pflichten, trat Hoffer diese Reisen auch als weltoffener, neugieriger Privatmensch an. Es sind gerade die persönlichen Begegnungen mit Freunden und Fremden, die ihm in Erinnerung geblieben sind und die bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt haben.

Ron Hoffer: From the Bronx to Berlin and beyond - Partnerlink

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Allerdings führte Hoffer weder ein Reisetagebuch noch notierte er sich spezielle Ereignisse. Vielmehr machte er Fotos mit einer Nikon 35mm oder Contax T 38mm Pocket-Kamera. Anders als in Zeiten der Digitalfotografie wählte der Wissenschaftler die Momente, in denen er auf den Auslöser drückte, stets mit Bedacht und großer Sorgfalt. Auch ohne einen Blick auf die geografischen und zeitlichen Angaben der Fotos zu werfen, kann Hoffer bis heute fast alle Bilder problemlos zuordnen.

Jede Fotografie erzählt eine eigene kleine Geschichte. Hoffer hat sich für sein Buch »From the Bronx to Berlin and beyond« die Mühe gemacht, diese Erzählungen zu rekapitulieren und für die Leser schriftlich festzuhalten. Mal lichtete er lachende Mitarbeiterinnen eines Labors in Polen ab, deren exakte Aufzeichnungen bis zum Fall des Eisernen Vorhangs nur stark abgewandelt und geschönt den Weg an die Öffentlichkeit fanden. Dann wieder konzentrierte er sich auf Jugendliche, deren neonbunte Polyestersweatshirts gerade im Begriff waren uncool zu werden, oder er wurde unfreiwilliger Zeuge einer Parlamentsbesetzung im Jahr 1993 in Moskau.