»Lewis and Harris« ist die größte Insel der Äußeren Hebriden, jenem Archipel im hohen Norden Europas, knapp 60 Kilometer vor der schottischen Westküste im Atlantik gelegen.

Der Ort scheint geografisch fast vom äußeren Rand der Karte Großbritanniens herauszufallen, ist er doch von Island fast genauso weit entfernt wie von London, und mutet außerdem seltsam zeitlos an.

Lewis and Harris: Vianca Reinig und Philipp Schmidt - Partnerlink

Lewis and Harris: Vianca Reinig und Philipp Schmidt - Partnerlink

Auf »Lewis und Harris« ist das Leben, ungeachtet aller technischen Fortschritte, die Insel sehr wohl erreicht haben, noch genauso, wie es vor 200 Jahren überall in den Highlands und auf den Inseln von Schottland war: Das kalte Meer zeigt sich wahlweise in Hell- oder Königsblau, mal in einem aufgewühlten Cyan oder ruhigen Graublau. Die wilde Gischt nagt an der felsigen Küste und umspült kilometerlange weiße Strände.

Hinter der Küste erheben sich sanfte, sattgrüne Hügellandschaften, die sich nach und nach zu schroffen Bergen auftürmen. Die Vegetation hält sich auf den Äußeren Hebriden ansonsten eher zurück. Wo nicht gleich das nackte graue, schwarze, oder hellrötlich schimmernde Gestein zum Vorschein kommt, ist die Landschaft karg und überwiegend von Mooren, Torf oder Heide bedeckt. Unaufhörlich tost der Wind über diese Landschaft, die Stürme gewohnt ist. Keine Bäume, kaum Sträucher, dafür überraschend, in manchen Vorgärten der wenigen Bewohner, Palmen.

Auf der Insel finden sich, neben dem Hauptort Stornoway, vereinzelt kleine Gehöfte und Weiler, die sich durch eine unspektakulär praktische Architektur auszeichnen – die Fassaden zumeist aus wetterbeständigem und funktionalem Waschbeton. Klare Formen in Weiß, Sandbraun und Schiefergrau und dann doch, unvermittelt ein rotes und gelbes Dach.