Die Seidenstraße ist der Highway der Geschichte und noch immer hat sie etwas Geheimnisvolles und Spannendes. Sie kann auf eine lange Geschichte stolz sein, denn bereits vor Christus hatte sie eine wichtige Bedeutung als Handelsweg. Ihren Namen hat diese Straße, die sich auf dem Gebiet des heutigen China befindet, aber auch durch die Türkei, Usbekistan, Indien und einige andere Länder führt, durch den Handel mit Seide erhalten. Es wurden darüber hinaus aber auch viele weitere Handelsgüter wie Gewürze, Gold, Edelsteine, Pelze, Keramik, Lacke, Eisen, Medikamente und kostbares Parfum transportiert, darunter auch Glas. Die Handelswaren wurden durch Karawanen von Westen nach Osten und umgekehrt befördert.

Die Seidenweberei als Geburtsstunde der Seidenstraße

Im 2. Jahrtausend vor Christus entwickelte sich in China die Seidenweberei; größere Mengen Seide wurden für den Export hergestellt, Seidenmanufakturen etablierten sich. Die ältesten Funde chinesischer Seide gehen bereits auf das 6. Jahrhundert vor Christus zurück. Seide war ein wichtiges Transportgut, doch kann nicht gesagt werden, wann genau die Seidenstraße als Handelsweg entstanden ist. Zwischen dem Jahr 115 vor Christus und dem 13. Jahrhundert hatte die Seidenstraße die größte Bedeutung. Die Seidenstraße wurde von Handelsreisenden genutzt, auch Marco Polo reiste auf der Seidenstraße.

Seidenstraße: Highway der Geschichte: von Istanbul nach Xi'an (KUNTH Bildband) - Partnerlink

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Der Verlauf der Seidenstraße

Die Seidenstraße verlief vom Mittelmeer nach China, sie war ziemlich unwegsam und durchquerte Trockengebiete, aber auch einige Oasen. Noch heute ist die Seidenstraße eine sehr unwirtliche Strecke. Sie führt durch so geschichtsträchtige Gebiete wie das Zweistromland, das einst sehr fruchtbar war und von Euphrat und Tigris eingerahmt wird, das Iranische Hochland sowie das Tiefland von Turan. Reisende, die an Geschichte interessiert sind, können auf der Seidenstraße noch heute diese Gebiete entdecken. Das Tarimbecken, das sich in der Taklamakan-Wüste befindet, ist von den höchsten Gebirgsketten der Welt umgeben. Der Tianshan erstreckt sich im Norden um das Becken, im Westen befindet sich das Pamir-Gebirge, während sich im Südwesten der Karakorum erstreckt und das Becken im Süden vom Kunlun begrenzt wird. Damals mussten die Handelsreisenden mit 5.000 Metern Höhenunterschied einige eisige Pässe und Schluchten überwinden – die Seidenstraße war eines der unwegsamsten Gebiete überhaupt. Nicht nur die Beschaffenheit war für die Reisenden eine große Herausforderung, sondern auch das unwirtliche Klima mit Sandstürmen und Sommertemperaturen über 40 °C sowie Wintertemperaturen von weniger als minus 20 °C machten ihnen zu schaffen. Schon damals zeigten sich die Reisenden kreativ, sie fanden Ausweichmöglichkeiten, die noch heute auf der Seidenstraße erkennbar sind.

Auf den Spuren der Geschichte – die Seidenstraße heute

Wer auf den Spuren von Marco Polo oder Dschingis Khan wandeln möchte, kann die Seidenstraße bereisen, verschiedene Rundreisen werden von Reiseveranstaltern angeboten, doch können Interessierte auch individuell reisen. Eine Reise mit dem Auto ist nicht einfach und eine organisierte Reise grundsätzlich zu empfehlen, denn noch immer führt die Route durch sehr unwegsames Gebiet. Zu den Höhepunkten einer Reise auf der Seidenstraße gehört die Stadt Samarkand, die mehr als 25 Jahrhunderte alt ist. Die Landschaft entlang der Seidenstraße sorgt für ein unvergessliches Erlebnis. Die beste Reisezeit ist von Mai bis September, da dann kaum Niederschläge fallen; die Temperaturen können auf mehr als 35 °C ansteigen, was auf dieser Strecke allerdings nicht unangenehm ist.

Beim Kunth Verlag ist gerade "Seidenstraße – Highway der Geschichte: von Istanbul nach Xi’an" erschienen.