Eins zu werden mit der Natur und die schönsten Sonnenuntergänge an einmaligen Urlaubsorten zu erleben: Das sind wohl die häufigsten Begründungen, die Surfer für ihre Leidenschaft angeben. Einen passionierten Surfer von einer anderen Sportart zu überzeugen, erscheint nahezu unmöglich. Das wird verständlich, wenn man sich genauer ansieht, was diesen Sport ausmacht.

Bei kaum einer anderen Sportart steht man in so direkter Verbindung mit den Naturgewalten. Tosender Wind lässt die Wellen in mehreren Metern Höhe aufschäumen, der einzelne Sportler muss dagegen bestehen. Gelingt das nicht, findet man sich im kühlen Nass wieder. Sonnenuntergänge erlebt man wohl nirgendwo so schön und unberührt, wie beim Surfen am Abend. Die beliebtesten Urlaubsorte für Surfer stehen nicht umsonst ganz oben auf der Liste, denn jeder einzelne Surfspot hat diese Bezeichnung verdient. In malerischer Umgebung gelegen, erlebt man dort eine sehr eigene Atmosphäre und spürt die Anziehungskraft der Natur in ihrer ganzen Vielfalt.

Surfing. 1778–Today (Extra large) - Partnerlink

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Hinzu kommen weitere Gründe, die begeisterte Surfer für ihren Lieblingssport nennen. Er gilt als familienfreundlich und ist gut geeignet, wenn drei Generationen gemeinsam Sport treiben wollen. An den gefragten Hotspots der Welt sind Surfer im Alter von fünf bis 80 Jahren zu finden. Das sportliche Erlebnis fördert nicht nur den Zusammenhalt in der Familie, sondern es ermöglicht auch einen Familienurlaub der besonderen Art, der nur an wenigen Orten der Welt denkbar ist. Selbst wenn die ganze Familie auf dem Surfboard steht, sind die Kosten für diesen Sport überschaubar. Natürlich kommen die Reisekosten zum Urlaubsort hinzu, die je nach Ort sehr unterschiedlich sind. Aber die Auslagen für die Ausrüstung halten sich in engen Grenzen, denn sie beschränken sich auf die Anschaffung des Surfboards und der richtigen Kleidung.

Surfing. 1778 - Heute, Jim Heimann

Copyright: Courtesy Jim Heimann Collection / TASCHEN
Magazine cover, Pictorial California and the Pacific, 1930

Letztlich verwundert es nicht, dass dieser schöne Sport von Fotografen und Buchautoren gerne als Objekt verwendet wird. In wunderschönen Bildern ist festgehalten, wie die Sportler beim Surfen mit der Natur zu verschmelzen scheinen. Sie tauschen in Wellen unter, und im Vergleich zu den mächtigen Wellen wirken sie winzig klein und verletzlich. Surfer kämpfen mit den Elementen. In ihrem Alltag kämpfen sie vielleicht um ihr Überleben, sie müssen ihre Familie mit wenigen Mitteln ernähren, oder sie widmen sich der Pflege von Eltern und Großeltern. Die einzige Freude scheint der tägliche Ausflug am Abend zu sein, auf den man sich jeden Tag erneut freut. Für sie alle ist Surfen so etwas wie eine Lebenseinstellung, die sie bis an ihr Lebensende begleitet.

Surfing. 1778 - Heute, Jim Heimann

Copyright: LeRoy Grannis Collection / Courtesy TASCHEN
Waimea Bay, Hawaii, 1966

Mit dem neuen Werk Surfing. 1778-Heute geht der Autor Jim Heimann der Entwicklung des Wellenreitens von den ersten Anfängen bis in die heutige Zeit nach. Das Buch ist gerade im Taschen-Verlag erschienen und für begeisterte Surfer ein Muss. Die Ursprünge des Surfens liegen in Polynesien, dort wurde es von Captain Cook bei seiner Südseeexpedition im Jahr 1778 entdeckt. Noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts war Surfen ein exotischer Sport, der nur von wenigen Abenteuerlustigen ausgeübt werden konnte. Legendär ist die in Kalifornien geprägte Subkultur, sie ist für begeisterte Surfer so etwas wie ein Mythos, der heute im Mainstream angekommen ist. Über 20 Millionen Anhänger haben sich weltweit dem Surfsport verschrieben. Mit spektakulären Veranstaltungen ziehen sie auch die passiven Sportler an. Diese Geschichte hat der Autor nachgezeichnet. Er illustriert sie mit über 900 Fotos und Beiträgen von anerkannten Sportjournalisten. Interessant ist die Darstellung der Ereignisse in chronologischer Form. Sie beginnt beim ersten Kontakt der Europäer und reicht bis zur Entwicklung der heutigen Eventkultur.

Titelbild: Copyright: Tó Mané / Courtesy TASCHEN; Garrett McNamara; Nazaré, Portugal; 2013