Wer sich auf die Suche nach dem Wesen des Menschen macht, wird auf dem Weg dorthin Schönheit und Hässlichkeit, Licht und Schatten entdecken. »Die Darstellung des menschlichen Körpers ist so alt wie die Menschheit selbst. Erst der Betrachter macht den Akt durch seine Intention und seine Haltung zum Motiv zur Kunst. Die Aktfotografie ist für mich die unmittelbarste Form des Porträts, bei der nichts zwischen dem Fotograf und der Person steht, die porträtiert wird. Nichts, was verkleidet, verschleiert oder verhüllt. Die Aktfotografie stellt den Menschen so dar, wie er tatsächlich ist: groß, klein, dick, dünn, stark, verletzlich, schön und hässlich«, so THE OPÉRA Herausgeber Matthias Straub.

Der Stuttgarter mag Menschen. Und ihre Geschichten. Eine wunderbare Art, eine Geschichte über jemanden zu erzählen, ist ein ausdrucksstarkes Foto, das die ganze Story in sich trägt. Ein Porträt also. Und das unmittelbarste Porträt, das man von einem Menschen machen kann, ist ein Aktfoto.

THE OPÉRA: Classic & Contemporary Nude Photography - Volume VIII - Partnerlink

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Als Straub 2011 durch Pariser Buchhandlungen streifte und einsehen musste, dass er weder über Budget noch über einen so großen Koffer verfüge, um alle Fotobücher, die ihm gefielen, mit nach Hause zu nehmen, war die Idee zu THE OPÉRA geboren: »Ich entdeckte sehr viele schöne Monographien von klassischen und zeitgenössischen Aktfotografen, aber kein Kompendium, das verschiedene Positionen zu diesem Thema vereinte. Ein jährlich erscheinendes Magazin, das regelmäßig die ganze Vielfalt des Genres abbildet, erschien mir naheliegend.«

Mit dieser Idee im Kopf machte Straub sich wieder auf den Weg nach Stuttgart, um dort mit Freund Xavier Zuber, damals leitender Dramaturg an der Staatsoper, über seine Idee zu sprechen. Die beiden waren sich einig, dass das Bild im Rampenlicht der Inszenierung stehen müsse. Und so war auch bald die Metapher für THE OPÉRA gefunden: »Der Körper als Bühne und Schauspiel zugleich. In der Oper finden sich viele verschiedene künstlerische Annäherungen und Darstellungsformen an das Wesen und die Natur des Menschen. Der Zuschauer betrachtet aus einer gewissen respektvollen Distanz eine mal opulente, mal euphorische, mal traurige, mal zurückhaltende Darstellung des Lebens. Der getragene und würdevolle Charakter der Oper erscheint mir als passender Vergleich zum Akt. Mit der Einteilung des klassischen Dramas nach Gustav Freytag, die auch in zahlreichen Opern Verwendung findet, war auch die Struktur des Buches in fünf Kapiteln gefunden: Exposition, Komplikation, Peripetie, Retardation und Katastrophe.«

Erste Motive und Bildstrecken waren schnell gefunden: »Zuerst habe ich meine Lieblingsfotografen und Fotografinnen angeschrieben. Die meisten waren froh eine Plattform gefunden zu haben, auf der ihre Arbeit in einem künstlerischen Kontext wahrgenommen wurde.« Heute bekommt Straub viele Strecken initiativ zugesandt und freut sich, für jede neue Ausgabe mehr als genug Material angeboten zu bekommen.
Erhältlich ist THE OPÉRA in Fotobuchläden, Musemsshops und Concept Stores. Selbst im PS1 Bookstore des MoMA in New York ist THE OPÉRA vertreten. Dabei hatte Straub nie eine spezifische Zielgruppe im Kopf: »Ich freue mich, dass THE OPÉRA von ganz unterschiedlichen Menschen aus der ganzen Welt gekauft wird und positives Feedback sowohl von Männern als auch Frauen zurückkommt.«