Der Morgen überraschte uns mit weißem Raureif auf den Feldern rund um das Hostel herum. Es war wohl eine klare, kalte Nacht. Verspricht einen sonnigen, warmen Tag, meinte auch der freundliche Inhaber des Hostels. Zudem hatte er am Abend zuvor erwähnt, dass im nächsten Ort heute eine Viehversteigerung stattfinden würde. So etwas hatten wir noch nie erlebt. Also deckten wir uns mit Kaffee ein und fuhren zur Versteigerung.
Es waren schon viele Kühe, Kälber, Kuhherden – oder was auch immer die korrekte Bezeichnung dafür ist – in Grüppchen zusammengesperrt und warteten darauf, von kernigen jungen Neuseeländern vor die Bietertribüne getrieben zu werden.
Bloß keine falsche Handbewegung machen und ja nicht nicken, sonst kommen wir mit einer niegelnagelneuen Rinderherde nach Hause. Lustig, so eine Auktion. Der Durchschnittspreis lag bei ca. 600 $NZ, wahrscheinlich pro Tier.
Nach einer Weile Zusehen ging es weiter Richtung Süden nach Queenstown. Wiedereinmal fuhren wir durch eine außergewöhnlichen Kulisse. Lustig zu sehen ist, wie die Kiwis ihre Hecken beschneiden. Schnurgerade.
Interessant auch die Anzahl der überfahrenen Tiere. Sieht aus wie in einem Horrorfilm. Alles noch ganz frisch. Die Vögel bedienen sich am Strassenbufett. Zack, nächstes Tier tot. Wo es viele Tiere gibt, gehen halt auch einfach mehr drauf.
Auf dem Weg machten wir einen Zwischenstopp am Lake Wanaka, ein besonders bei der hippen Jugend sehr beliebtes Reiseziel. Der See ist zwar nicht so türkisblau wie der Lake Tekapo, aber genauso klar.
Am Ufer haben wir ein kleines Picknick mit den von gestern übrig gebliebenen Salaten gemacht, die sich ja dank der eisigkalten Nacht in den Bergen prima gehalten haben.
Schon am frühen Nachmittag waren wir dann in Queenstown und bekamen einen ersten Eindruck der idyllisch am See Wakatipu gelegenen Stadt. Hier geht es ein wenig lebhafter zu, als in den bisher gesehenen Orten.
Viele Camper, Surfer und Neuhippis. Es war warm und sonnig, wie vorhergesagt. Also fuhren wir gleich weiter nach Te Anau, von wo aus wir nun morgen das Fjordland und den bei Touristen sehr beliebten Milford Sound bereisen wollen.
Ein Hotel hatten wir noch nicht gebucht, da kam uns das günstige Angebot eines Motels per Straßenschild sehr recht. Das Motel bietet eine herrliche Terrasse mit Blick auf die Berge des Fjordlands, hier ließ sich prima das Abendbrot mit gutem lokalem Weißwein bzw. Bier genießen.
Nach Sonnenuntergang wurde es schlagartig kalt, da verzieht man sich besser ins Zimmer bzw. in die (erstmalig vorhandene) Badewanne und freut sich schonmal auf den nächsten Tag, den Ausflug zum Milford Sound.
Morgen geht es weiter mit einigen Infos zum Milford Sound. Hoffentlich ist das Wetter wieder so schön wie heute. Die Kamere ist bereit für weitere Aufnahmen. Und auch heute muß man wieder sagen: "Hier muss man selbst hinfahren." Einzig die drei Wochen sitzen uns etwas im Genick. Wenn man die Zeit hat, zwei Monate nach Neuseeland zu fahren, so sollte man das auch machen. Zu sehen gibt’s definitiv genug und man hat mehr von den einzelnen Attraktionen, wenn man sich alles relaxed ansehen kann.