• Das Schloss im Himmel
  • Original-Titel: "Tenkuu no Shiro Rapyuta"
  • Land: Japan 1986
  • Laufzeit ca.: 124 Minuten
  • Regie: Hayao Miyazaki
  • Drehbuch: Hayao Miyazaki
  • Produktion: Isao Takahata
  • Musik: Joe Hisaishi
  • Schnitt: Yoshihiro Kasahara, Takeshi Seyama, Hayao Miyazaki
  • Altersfreigabe: FSK 6

Nachdem die neueren Filme des Anime-Regisseurs Hayao Miyazaki in Deutschland sehr erfolgreich liefen, entschied sich die Verleihfirma Universum Film, auch die älteren Titel mit einer deutschen Synchronisation zu versehen. Das "Schloss im Himmel" hat inzwischen schon über zwanzig Jahre auf dem Buckel, aber wirkt deswegen kein bisschen eingerostet. Der Film spielt im viktorianischen Zeitalter. Wie von Miyazaki gewohnt, ist der er fantasievoll, witzig und dennoch äußerst intelligent und tiefgründig. Man wird in diese unglaublich detailverliebte und vielseitige Welt förmlich hineingesogen und kommt bis zum Ende des Films auch nicht mehr heraus. Blühende Landschaften mit ihren liebenswerten Lebewesen so fazinierend zu beschreiben, Natur und Technik so weich miteinander verschmelzen zu lassen, das vermag nur Hayao Miyazaki. Fluggeräte, die aussehen als wären sie soeben aus den Werkstätten Leonardo da Vincis geschoben worden. Ein leuchtender Himmel über einer Wiese, auf die man sich am liebsten selbst legen möchte.

„Das Wunder vom Schloß im Himmel besteht darin, daß Miyazaki ein nahtloses Kunstwerk gelungen ist, homogenisiert auch durch ein höllisches Erzähltempo, das den unglaublichen Detailreichtum sichtbar werden läßt (falls man sich im Kino befindet), sich aber nie darin suhlt.“

Hanns-Georg Rodek: Die zweite Zerstörung des Paradieses, 8. Juni 2006, Die Welt

Inspiriert wurde der Film unter anderem von Jules Vernes und von Jonathan Swift’s Roman "Gullivers Reisen", indem es eine in der Luft schwebende Insel mit Menschen und Robotern gibt. Auch in "Das Schloss im Himmel" existiert eine fliegende Insel, das legendäre Königsreich Laputa. Dort gibt es – wie in allen legendären Königreichen – große Reichtümer. Und wo es Schätze zu holen gibt, sind auch Piraten und boshafte Regierungsbeamte nicht weit. So kommt es, dass auch der Agent der Regierung Musca mit einem Luftschiff unterwegs ist, um Laputa zu finden. Unfreiwillig an Bord ist auch ein kleines Mädchen namens Sheeta. Sie und vor allem Ihre blaue Halskette sind der Schlüssel, um die geheimnissvolle Insel zu finden.

Als das Luftschiff von Piraten, die ebenfalls von der Wirkung des Kristalls wissen, angegriffen wird, gelingt es Sheeta zu fliehen. Sie stürzt aus dem Luftschiff und rast auf die Erde zu. Kurz vor dem Aufprall fängt der geheimnisvolle Kristall um Ihren Hals aber an zu leuchten und bremst Ihren Fall. Der Waisenjunge Pazu beobachtet das schwebende Mädchen und versorgt Sheeta in seiner Hütte, wo Sheeta ein Foto der legendären Insel findet. Pazu’s Vater hatte dieses Bild während einer Expedition geschossen, aber wurde von den Bewohnern des Dorfes seither als Lügner bezeichnet. Pazu möchte nun den Namen seines Vaters von diesen Vorwürfen befreien. Dadurch entsteht eine Verbindung zwischen den Sheeta und Pazu und als Sheeta’s Verfolger wieder näher kommen, fliehen die beiden und das Abenteuer beginnt.

„Man staunt, welche Qualitäten der Regisseur Miyazaki abseits des Phantastischen besitzt. In wenigen Sekunden kann er eine typisch-englische Landschaft mit dem Pathos früher Technicolor-Dramen aufladen.“

Daniel Kothenschulte: Was der Himmel erlaubt, 8. Juni 2006, Frankfurter Rundschau

Der Anime Film "Das Schloss im Himmel" ist einer der ersten Filme des japanischen Kultregisseurs Hayao Miyazaki. Dennoch hat er es geschafft, einen Film entstehen zu lassen, der gleichermaßen Jung und Alt begeistert. Er ist eine wirklich anspruchsvolle und dennoch kindgerechte Animation, bei der es um Freundschaft, Schutz der Natur und Gewaltlosigkeit geht.

Fazit:

Der Film "Ein Schloss im Himmel" ist ein wahrhaftes Meisterwerk der Anime Kunst! Traurig und fröhlich zugleich – grandios!