Der karibische Inselstaat Kuba gilt durch seine Geschichte und sein politisches Umfeld als ein ganz besonderes Reiseziel.

Kuba steht für Lebenslust, für Musik und Tanz, für Zigaretten und Rum, aber auch für prachtvolle spanische Bauten im Kolonialstil.

Nicht zuletzt ist es der Inbegriff der Revolution, und noch heute stehen Che Guevara und Fidel Castro für den Befreiungsschlag der Bevölkerung im Jahr 1959 von einem allgegenwärtigen Diktator.

Die Insel ist im Nordwesten vom Golf von Mexiko umgeben, im Süden schließt sich die Karibik an, der Nordosten ist durch den Atlantik geprägt.

Cuba expired: Ausgezeichnet mit dem ITB BuchAward; Länderwissen aktuell 2017 - Partnerlink

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Entdeckt wurde Kuba am 28. Oktober des Jahres 1492 von Christof Kolumbus. Die Neue Welt war das erklärte Ziel seiner ersten Reise, er beendete sie in Kuba. Ab 1511 sorgten reiche Goldfunde für eine Einwanderungswelle von Abenteurern, sie unterwarfen die einheimische Bevölkerung und bauten erste Siedlungen auf.

Die ethnischen Minderheiten waren als Jäger und Sammler tätig, sie konnten den damals schon bestens ausgestatteten Spaniern nichts entgegensetzen.

Cuba expired, Werner Pawlok

Cuba Colonial © Werner Pawlok/Frederking & Thaler Verlag

Zum Zeitpunkt der Entdeckung Kubas soll die Bevölkerung zwischen 60.000 und 300.000 Menschen umfasst haben. Viele von ihnen haben die erste Einwanderungswelle nicht überlebt. Erst mit der Eroberung durch die Briten im Jahr 1762 veränderte sich die Lebenssituation zum Positiven. Der Zuckerrohranbau wurde zum wirtschaftlich bestimmenden Faktor. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Kuba zum größten Zuckerproduzenten der Welt.

Die zweite Hälfte des Jahrhunderts war geprägt durch die Unabhängigkeitsbemühungen. Seit den 1940er Jahren entwickelte sich Kuba zunehmend zu einem beliebten Urlaubsland für US-Amerikaner. Doch erst in den 1980er Jahren durften auch ausländische Touristen einreisen. Heute ist Kuba auch bei Deutschen als Reiseland sehr gefragt.

Cuba expired, Werner Pawlok

Cuba Havana Stadium © Werner Pawlok/Frederking & Thaler Verlag

Der deutsche Fotograf Werner Pawlok hat seine Schwäche für das karibische Land bereits bei seinem ersten Besuch im Jahr 2004 entdeckt. Nach Tätigkeiten als Autodidakt in Esslingen und als Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart im Jahr 1977 widmete er sich zunächst eher der Modefotografie.

Im Jahr 1986 entstand die Idee zu einer Serie mit dem Namen „Around the World in 40 Days“, in der er viele Eindrücke einer Weltreise auf Bildern festhielt. Die Aufmerksamkeit der breiten Masse zog er zum ersten Mal in den 1980er Jahren auf sich, als er mit Polaroid-Sofortbildern mit den Maßen 50×60 für Furore sorgte. Nach Besuchen in Kuba im Jahr 2004 und in 2013 brachte er seine Eindrücke in der Serie „Cuba Expired“ zu Papier.

Cuba expired, Werner Pawlok

Cuba House of Luisa Faxas © Werner Pawlok/Frederking & Thaler Verlag

In den nun folgenden Werken steht der morbide Charme der karibischen Metropole Havanna im Vordergrund. Pawlok stellt die alte Stadt mit allen Facetten dar. Er gibt dem Betrachter einen umfassenden Einblick in die Geschichte des Landes. In seiner Darstellung vereinen sich der Glanz und das Elend des aufstrebenden Inselstaats, sie zeigen sich in den vereinsamten Palästen der früheren Zuckerrohraristokratie.


Titelbild: Teatro Verdun – Stairs © Werner Pawlok/Frederking & Thaler Verlag