In den 1980er Jahren war Großbritannien noch ein Land in Wohlstand, das auf seiner starken industriellen Basis ruhte. Der Kohlebergbau, die Maschinenindustrie und der Schiffbau waren zu dieser Zeit die Säulen des britischen Wirtschaftswachstums. In den 1990ern kam es jedoch zu tiefgreifenden Veränderungen. Der Niedergang der traditionellen Industrien begann, vor allem im Nordosten Englands, wo Tausende von Arbeitsplätzen verloren gingen. Diese Entwicklung hatte schwerwiegende Auswirkungen auf den Lebensstandard vieler Familien und Gemeinden.

Die soziale Lage verschlechterte sich weiter mit dem Eintreffen des neuen Jahrtausends: Die Zahl der Armen nahm zu; die öffentliche Infrastruktur verfiel; und es herrschten große Unterschiede in Bezug auf Gesundheit und Bildung. Hinzu kamen steigende politische Spannungen: Die Brexit-Debatte polarisierte die Nation wie kein anders Thema in jüngster Zeit und brachte viele Menschen an den Rand ihrer Belastbarkeit.

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Die Veränderungen haben auch zu einem Wandel der britischen Identität beigetragen. Viele Bürger fühlen sich von einer globalisierten Welt und ihren Auswirkungen bedroht, insbesondere im Hinblick auf die Migration. Viele Menschen in Großbritannien betrachten das Land nicht mehr als eine Nation, die sich auf seine historischen Errungenschaften stützt, sondern vielmehr als ein Gebiet, das sich anpasst und konfrontiert wird mit den Folgen dieser Anpassung. Die Monarchie ist zwar immer noch ein wichtiger Bestandteil der britischen Identität, aber viele Menschen betrachten sie als eine anachronistische Institution, die nicht mehr mit den heutigen Realitäten übereinstimmt. Die Identitätskrise hat auch dazu geführt, dass viele Menschen sich in ihrer nationalen Zugehörigkeit unsicher fühlen und sich abgekoppelt von der politischen Führung des Landes sehen.

In Anbetracht dieser Herausforderungen ist es wichtig, dass Großbritannien einen Weg findet, seine Identität neu zu definieren und sich an die veränderten Bedingungen anzupassen. Die Menschen müssen sich auf ihre gemeinsame Geschichte besinnen und bereit sein, die Unterschiede in der heutigen Welt zu akzeptieren. Es gilt, ein Gleichgewicht zwischen Tradition und Fortschritt herzustellen und eine neue Vision für das Land zu entwickeln. Nur so kann Großbritannien wieder als starke Nation erstrahlen.

Der britische Fotograf Mark Pinder untersucht in seinem fotografischen Essay, wie sich die britische Gesellschaft in den vergangenen dreieinhalb Jahrzehnten verändert hat, seit die traditionellen Industrien, vor allem im Nordosten Englands, zurückgingen und die wirtschaftliche Lage immer schlechter wurde. Er beleuchtet die sozialen und politischen Auswirkungen dieser Entwicklungen und wie sie zur gegenwärtigen Situation in Großbritannien beigetragen haben.

  • Kompaktinfo
  • Macromancy: Britain and the North East of England 1986-2022

  • Autor: Mark Pinder
  • Ausgabe: 1. Edition
  • Verlag: Kerber Verlag
  • ISBN-10: 3735608663
  • ISBN-13: 978-3735608666
  • Fazit

    Großbritannien, ein Land aus alten Tagen, das seit vielen Jahren im Sturm der Zeit steht. Es hat die Welt durch seine Kraft bewegt und die Menschen hier waren schon immer stark und leidenschaftlich. Doch nun sind neue Herausforderungen da, die mit dem gemeistert werden müssen, was geblieben ist. Sie müssen sich anpassen in dieser moderneren Welt und dennoch Tradition stets bewahren.
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