Die Historie an Verkaufsbezeichnungen der Mercedes-Benz-Pkw gliedert sich in die Bezeichnungen für Bauformen, für Motoren sowie in die Rubrik Weitere Varianten. Die jeweiligen Großbuchstaben geben näheren Aufschluss über das betreffende Modell, und die Ziffern ihrerseits über den ungefähren Hubraum des Motors. Der beträgt in der Regel etwa das Zehnfache der in Ziffern angegebenen Hubraumklasse. Die Abkürzung SL steht für die Bauvariante Sport-Leicht, im Sprachgebrauch auch Super-Leicht genannt.

Die Mercedes-Benz SL-Klasse gibt es in mittlerweile sieben Baureihen, und zwar seit Anfang der 1950er-Jahre. Die ganzen Jahrzehnte hindurch waren es überwiegend Roadster als zweisitzige Sportwagen in meistens offener Karosseriebauform. Weniger gefragt, aber vergleichbar beliebt war die SL-Klasse als Coupé. Seit Einführung der SL-Baureihe mit dem ersten Mercedes-Benz 300 SL W 198 sind bis Mitte der 2010er-Jahre weltweit rund 700.000 Fahrzeuge zugelassen worden. Jede der sieben Baureihen war zu ihrer Zeit "ein echter Hingucker“.

Mercedes-Benz SL: Faszination seit sechs Jahrzehnten - Partnerlink

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Mit der SL-Klasse beteiligte sich Mercedes seit jeher an den großen und namhaften Straßenrennen. Das ist ein Grund dafür, dass die SL-Serie heutzutage einerseits geradezu legendär ist, und andererseits auch mit viel Nostalgie betrachtet wird. Während es im vergangenen Jahrhundert weltbekannte Straßenrennen wie die Mille Miglia in Italien, zu Deutsch Tausend Meilen waren, sind es in der heutigen Zeit zahlreiche Oldtimerrallys im In- und Ausland. So kam der Mercedes-Benz 300 SL der Baureihe W 194 erstmals im Mai 1952 beie der Mille Miglia zum Einsatz. Der deutsche Automobilrennfahrer Karl Kling aus Gießen belegte bei diesem ersten Rennen den zweiten, und nach ihm der deutsche Rennfahrer Rudolf Caracciola aus Remagen den vierten Platz.

Nach Ende des zweiten Weltkrieges wurden europa- und weltweit mehr und mehr Straßenrennen veranstaltet. Zu den bekannten unter ihnen gehörten neben der Mille Miglia die Targa Florio oder die Carrera Panamericana. Ergänzt wurde der Rennsportkalender durch Rundstreckenrennen auf Rennstrecken der heutigen Formel 1. Die 1953er Sportwagen-Weltmeisterschaft war für Mercedes-Benz überaus erfolgreich. Auf den ersten vier Plätzen war der Automobilhersteller dreimal mit dem 300 SLR vertreten, und zwar
• Platz 1 mit Stirling Moss & Peter Collins
• Platz 2 mit Karl Kling & Juan Manuel Fangio
• Platz 4 mit John Fitch & Desmond Titterington

Die Abkürzung SLR steht für Sport-Leicht-Rennsport als eine eigene Variante von SL.

Andere Varianten sind sind
• SLC Sportlich-Leicht-Coupé
• SLK Sportlich-Leicht-Kurz
• SLS Sportlich-Leicht-Super

Heutzutage sind diese SL-Varianten allesamt gehegte und gepflegte Oldtimer mit einem dementsprechend hohen ideellen sowie auch materiellen Wert. Zu sehen und zu bewundern sind sie auf jährlichen Oldtimershows, aber auch bei Oldtimerrennen und Oldtimerrallys. Die sind oftmals ein Mix aus eher gemütlichen Straßenfahrten innerhalb des öffentlichen Straßenverkehrs, aus Orientierungsaufgaben und aus Gleichmäßigkeitsprüfungen; bis hin zur Präsentation der Fahrzeuge für Zuschauer, Besucher und Oldtimerfans.

Auch, oder besonders bei heutigen Oldtimershows ist der Mercedes-Benz SL eine eigene Attraktion. Das ist besonders dann der Fall, wenn mehrere der Baureihen von den 1950er-Jahren bis in die Neuzeit zu bestaunen und zu bewundern sind. Wer die SL-Klasse komplett sehen möchte, dem wird ein Besuch in der Mercedes-Benz-Welt von Daimler in Stuttgart-Bad Cannstatt empfohlen. Spätestens im Mercedes-Benz-Museum sind im Mythosraum 7 „Silberpfeile – Rennen und Rekorde“, oder in den Collectionräumen alle SL-Baureihen zu besichtigen.

Wer einen tiefen Einblick in die Archive der Daimler AG genießen möchte, dem sei das Buch "Mercedes-Benz SL: Faszination seit sechs Jahrzehnten" empfohlen. Dieses über 500 Seiten starke Werk ist vor kurzem beim Motorbuchverlag erschienen und beschäftigt sich ausgiebig mit dem dem Thema Mercedes Benz SL.