Der österreichische Künstler Erwin Wurm wurde am 27. Juli 1954 in der steiermärkischen Kleinstadt Bruck an der Mur geboren. Sein künstlerisches Schaffen reicht von A bis Z; von Aktionen über Bücher, Fotos, Materialskulpturen und Videos bis hin zu Zeichnungen. Spätestens mit seinem Kunstwerk "One Minute Sculptures" wurde Wurm auch international der breiten Öffentlichkeit bekannt. Mit Fotoaufnahmen dokumentierte er Personen, die bei einem für alle überraschenden Zusammentreffen mit Alltagsgegenständen posieren. Das waren oftmals auch Besucher, was die Ausstellung zusätzlich bereicherte. Heutzutage ist Erwin Wurm einer der bekannten sowie herausragenden Gegenwartskünstler.

Sein künstlerisches Handwerk erlernte Wurm an Hochschule und Universität. Von 1977 bis 1979 studierte er an der Universität Mozarteum Salzburg als einer Kunsthochschule für Musik, Schauspiel nebst verwandten Fächern. Danach folgte ein insgesamt dreijähriger Besuch der Universität für angewandte Kunst in Wien sowie der Akademie der bildenden Künste Wien. Als staatliche Kunstakademie ist sie eine der europaweit ältesten Kunstakademien überhaupt. Ab Beginn der 2000er-Jahre übernahm Wurm acht Jahre lang bis zum Ende des Jahrzehnts eine Professur für Multimedia sowie für Bildhauerei & Plastik am Institut für Bildende und Mediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien.

Erwin Wurm: One Minute Sculptures 1997–2017 (Zeitgenössische Kunst) - Partnerlink

Erwin Wurm: One Minute Sculptures 1997–2017 (Zeitgenössische Kunst) - Partnerlink

Mit dem Werk „Fat-Skulpturen“ steigerte Wurm seinen Bekanntheitsgrad als Könner und Künstler. Er stellte Statussymbole aus dem kleinbürgerlichen Alltag wie Eigenheim, Auto sowie andere Gegenstände des Lebensalltages in einem verfetteten, buchstäblich aufgeblähten Zustand dar. Gurken in Salburg ist ein Kunstwerk im öffentlichen Raum, erschaffen im Jahr 2011. Es besteht aus fünf Einzelskulpturen, ausgestellt im Furtwänglerpark in der Salzburger Altstadt. Ein weiteres Highlight war die Wurm-Ausstellung im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, kurz MUMOK genannt. Eyecatcher war ein originalgroßes Einfamilienhaus, schräg angebracht an dem bestehenden Museumsgebäude.

One Minute Sculptures 1997-2017, Erwin Wurm

© Erwin Wurm, One minute sculpture – zur Verfügung gestellt durch den Hatje Cantz Verlag

In der Ausstellung im Bonner Kunstmuseum im Jahr 2010 wurde eine Auswahl der Wurm-Kunstwerke aus den vorangegangenen Jahren 2007 bis 2009 gezeigt. Anlässlich der 54. Biennale di Venezia, der Internationalen Kunstausstellung in Venedig 2011, präsentierte Wurm sein Kunstwerk „Narrow House“. Dargestellt wurde modellhaft sein Elternhaus in Bruck an der Mur. In der Längsachse war es auf ein Sechstel seiner Originalgröße reduziert. Narrow House konnte bereits ein Jahr zuvor anlässlich einer Ausstellung im niederösterreichischen Klosterneuburg bestaunt und bewundert werden.

One Minute Sculptures 1997-2017, Erwin Wurm

© Erwin Wurm, One minute sculpture – zur Verfügung gestellt durch den Hatje Cantz Verlag

Seit mehr als drei Jahrzehnten kann sich Erwin Wurm über vielfältige Ehrungen und Auszeichnungen freuen. Im Jahr 1984 wurde ihm der österreichische Kunstpreis, der Otto-Maurer-Preis verliehen. Zehn Jahre später erhielt er den Kunstpreis der Stadt Graz verliehen, und ein weites Jahrzehnt später folgten der Große Österreichische Staatspreis sowie der Würdigungspreis des Landes Steiermark für bildende Künste. Im Jahr 2015 wurde Erwin Wurm in der Kategorie Kulturerbe zum Österreicher des Jahres gewählt. Diese Ehrung wird Österreichern zuteil, die sich auf den Gebieten Humanität, Wirtschaft oder Wissenschaft besonders verdient gemacht haben.

Jetzt ist "Erwin Wurm: One Minute Sculptures 1997-2017" im Hatje Cantz Verlag erschienen und zeigt die bekannten One Minute Sculptures. Eine außergewöhnliche Idee, simple und gut. Betrachtet man eine einzelne Skulptur ist man geneigt einen Fragezeichenblick aufzusetzen, das große Ganze zeigt dann das immense Kunstwerk.

Titelbild: © Erwin Wurm, One minute sculpture – zur Verfügung gestellt durch den Hatje Cantz Verlag
Bild: CC3.0 Scarantino Wikipedia