Die amerikanische Fotografin Annie Leibovitz wurde am 02. Oktober 1949 in Connecticut in der Stadt Waterbury geboren. Sie ist heute eine der bekanntesten und auch am besten bezahlten Fotografen auf der ganzen Welt. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre sehr auffallenden und aufwändigen Porträts von US-amerikanischen Künstlern und Prominenten.

Ihr Kindheit ließ kaum darauf schließen, welche Karriere sie im Erwachsenenalter nehmen sollte. Geboren als das dritte Kind einer jüdischen Familie, wuchs sie mit insgesamt fünf Geschwistern auf. Der Vater – Oberstleutnant bei der US Air Force – und ihre Mutter – eine Tänzerin – hatten weder zur Fotografie noch zur Kunst eine besonders Beziehung. Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit wurde der Vater häufig versetzt. Ihre Liebe und ihr Talent für die Fotografie entdeckte sie deshalb auf den Philippinen, dort war ihr Vater seinerzeit für die US Air Force im Einsatz.

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Aus dem anfänglichen Hobby machte sie bald eine Leidenschaft. Die Aufnahme des Studiums im Jahr 1967 führte sie an das San Francisco Art Institute. Der Studiengang Malerei und Fotografie sollte sie zur Kunstlehrerin ausbilden. Die ersten Aufnahmen machte sie mit einer 35-mm-Kleinbildkamera. Geprägt wurde ihr Stil bis heute durch zwei Bildbände mit Dokumentarfotografien, die von Henri Cartier-Bresson und Robert Frank herausgegeben wurden. Eine Empfehlung von Freunden sollte wegweisend für ihre weitere berufliche Entwicklung werden, als sie im Jahr 1970 eine ihrer Fotomappen an Jann Wenner übergab. Der Art Director des Magazins Rolling Stone stellte sie noch vor dem Abschluss des Studiums im Jahr 1971 ein.

Annie Leibovitz Portraits 2005-2016

Annie Leibovitz 2012 (Künstlerportrait) / © Annie Leibovitz/Trunk Archive / courtesy Schirmer/Mosel

Ihre berufliche Entwicklung führte dazu, sehr entspannte und vertrauliche Aufnahmen mit berühmten Musikern zu machen. In späteren Jahren wurde die bekannte Grafikdesignerin Bea Feitler so etwas wie eine Mentorin, durch sie entwickelte Leibovitz eine neue Herangehensweise an die Produktion von Bildern. Aufbauend auf einem Konzept in Form einer schlichten Bildidee wurden Porträts zukünftig zuerst mit dem Porträtierten besprochen, um danach angefertigt zu werden. In den 1980er Jahren arbeitet sie für Vanity Fair, um danach zunehmend auf Werbung und Reportagen umzusteigen. Endgültig bekannt wurde sie durch Bilder der schwangeren Demi Moore und mit einem Bodypainting. Ein Band mit Sportlerfotos aus dem Jahr 1996 und Fotos für den Pirellikalender in den Jahren 2000 und 2016 waren weitere Stationen ihrer Karriere.

Annie Leibovitz Portraits 2005-2016

Nicole Kidman und Baz Luhrmann, N.Y.C. 2008 / © Annie Leibovitz/Trunk Archive / courtesy Schirmer/Mosel

Mit dem Werk „Annie Leibovitz – Portraits 2005 – 2016“ stellt die Fotografin ihr dritte Buch vor. Nach den beiden Bestsellern „Annie Leibovitz 1970 – 1990“ und „A Photographer´s Life 1990 – 2005“ deckt dieses Werk das Leben der Künstlerin in den letzten Jahren nach dem Tod ihrer Lebensgefährtin ab. Mit 150 Aufnahmen in Farbe und in Schwarz-Weiß zeigt sie Prominente aus Politik und Musik. Dazu gehören Größen wie Adele, Hillary Clinton und sogar die britische Queen Elizabeth II. Hinzu gibt sie in einer Biografie Auskunft über ihr Werk nach 2005. Zu jedem Porträt ist eine Kurzbiografie enthalten.