Die Normandie erstreckt sich rund 600 Kilometer entlang der westlichen Küste von Frankreich. Sie grenzt im Osten an Le Tréport und zieht sich im Westen bis zu dem bekannten Mont-Saint-Michel. Dieser Teil der Küste wird auch als die Alabasterküste bezeichnet, und wer zum ersten Mal vor den hohen weißen Klippen steht, begreift sofort, woher dieser Name kommt.

Es ist vor allem die landschaftliche Vielfalt, die den Reiz der Normandie ausmacht. Auf der einen Seite erstreckt sich ein Blumenmeer, das an der Seine beginnt und nahe der Orne endet. Auf der anderen Seite findet man hier tiefgrüne Wälder in einer leicht hügeligen Umgebung und fast tropisch anmutende Wiesen mit Apfelbäumen, auf denen Kühe weiden, die ein wenig wie gemalt wirken. Es ist dieses Bild von weitläufigen Weiden, das die gesamte Landschaft im Hinterland ausmacht.

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In der Normandie gibt es heute vier Naturparks. Zum Teil sind sie ein wenig bergig, zum Teil aber auch eher flach und sehr grün. Vor allem im nördlichen Teil der Region sind bis heute die typischen kleinen Bauernhöfe mit ihren strohgedeckten Dächern erhalten geblieben. Sie werden als „Closmasures“ bezeichnet und sind noch heute bewohnt.

Am besten erkundet man die Normandie zu Fuß bei einer Wanderung. Viele kleine Buchten sind gesäumt von Pilgerpfaden, die sich bis nach Santiago de Compostela in Spanien ziehen. Bei erfahrenen und geübten Wanderern ist der Fernwanderweg mit der Nummer GR21 sehr beliebt. Er führt an den Kreidefelsen entlang, die die Küste von Le Havre bis nach Dieppe kennzeichnen. Die Kreidefelsen sind typisch für die Normandie, sie sind ein häufig gesuchtes Motiv für Fotografen und auf Postkarten.

Wer nicht wandern möchte, erkundet die westliche Region von Frankreich vielleicht mit dem Fahrrad. Einige Wege ziehen sich bis in das Landesinnere, und gerade im Departement Eure gibt es viele Radwege, die man mit der ganzen Familie fahren kann. Blumen- und Gartenfreunden sei ein Besuch in den Gärten von Monet in Gisors oder Giverny empfohlen, sie sind zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis.

 

In gastronomischer Hinsicht überzeugt die Normandie durch ihren riesigen Obstgarten in der Region rund um Pays d`Auge. In den sanften Hügeln wächst Obst an Bäumen und Sträuchern besonders gut und zeichnet sich durch eine hohe geschmackliche Qualität aus. Äpfel oder Birnen gibt es hier auf nahezu jeder Wiese, und wer Obst nichts abgewinnen kann, entscheidet sich vielleicht für den typischen Camembert aus der Region oder für einen traditionell hergestellten Cidre. Mit diesen kulinarischen Köstlichkeiten kann man einen ereignisreichen Tag in der Normandie gut ausklingen lassen.

Im gerade bei mare erschienenen Bildband "Normandie" ist es gelungen viele dieser kulturellen und landschaftlichen Besonderheiten einzufangen. Die Fotografien von Nicole Strasser schaffen es das Lebensgefühl einer besonderen Region auf das Papier zu bannen. Die Bilder geben mehr als nur einen ersten Einblick und laden ein zu einer Entdeckungsreise in den eigenen vier Wänden.