Die Aktfotografie gehört zur künstlerischen Fotografie. Sie beschäftigt sich mit der Darstellung von nackten oder halbnackten Menschen, wobei man sich der Fotografie als künstlerisches Mittel bedient. Der künstlerische Anspruch an die Aktfotografie ist hoch, man bezeichnet sie wie die Porträtfotografie als die „Hohe Schule“ des Fotografierens. Für eine gekonnte Aktfotografie braucht der Künstler nicht nur außergewöhnliche technische Kenntnisse, sondern auch einen feinfühligen Umgang mit Licht in allen Finessen als Mittel der Gestaltung. Insbesondere muss der Fotograf die Fähigkeit besitzen, mit seinem Modell zu kommunizieren, um eine positive und vertrauensvolle Beziehung zu ihm aufzubauen. Deshalb unterscheidet sich die Aktfotografie erheblich von schlichten „Nacktaufnahmen“, denn der künstlerische Anspruch ist bei der Aktfotografie um ein Vielfaches größer.

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Dessen ungeachtet weiß jeder erfahrene Fotograf um die Schwierigkeit von Aktaufnahmen. Er betritt hier ein sehr sensibles Gebiet seines Fachs, denn trotz gutem Willen kann ein Bild leicht das Missfallen des Betrachters erwecken. Dazu genügt schon ein falsch gewählter Hintergrund, eine unglückliche Stellung oder eine unnatürliche Geste, um ein hübsches Foto zu zerstören.

Schon frühe Hochkulturen wie die der Ägypter oder der Inder kannten den Akt als eine Form der bildenden Kunst. Die Geschichte reicht bis in die griechische Plastik hinein, wobei es lediglich einige Einschränkungen gab in der Zeit des Mittelalters oder in der neuzeitlichen Kunst. Doch schon seit der Epoche der Renaissance ist der menschliche Körper Teil des Studiums in der Ausbildung an den großen Kunstakademien.

In Deutschland wurde die Aktfotografie durch die fast freiheitliche Bewegung der 1920er Jahre reformiert. Schon vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs hatten sich erste Tendenzen bemerkbar gemacht, nach denen die Aktfotografie an Bedeutung gewann. Zu dieser Zeit entstand eine neue Freikörperkultur, die zu einem veränderten Körpergefühl und in der Folge auch zu einem ungezwungenen Umgang mit dem eigenen nackten Körper führten. Allerdings gelang es zu dieser Zeit noch nicht, den in der Gesellschaft verwurzelten Dissens aufzulösen, der sich aus den gängigen Fragen zu Moral und Sitte ergab. Als logische Konsequenz wurde die Aktfotografie in den 1930er und 1940er Jahren sehr zwiespältig beurteilt.

Eine Auswahl aus der aktuellen Opéra Ausgabe VII:

Heute hat sich die Aktfotografie einen festen Platz in der Welt der Fotografie erschaffen, wobei immer wieder neue Genres entstehen, die zum Teil auch durch innovative Technologien bestimmt werden. Dessen ungeachtet bleibt die Diskussion um Erotik, Nacktheit und Pornografie weiter offen. Hier spielt nicht nur die moralische Überzeugung eine Rolle, denn es sind auch rechtliche Gesichtspunkte zu berücksichtigen, wobei die Grenzen häufig fließend sind.

Einen sehr künstlerischen Ansatz verfolgt auch Herausgeber Matthias Straub mit der Opéra Serie beim Kerber Verlag. Die Darstellung des menschlichen Körpers wird hier mit einer anderen Kunstform und deren langer Tradition in Verbindung gesetzt. Die Oper als herrausragendes Genre des klassischen Theaters ist Ideegeber für eine Sammlung unterschiedlichster Werke. Diese Arbeiten entstammen sowohl den kreativen Köpfen junger und unbekannterer Aktfotografinnen und Aktfotografen, als auch den Kameras bekannter Meister dieser Bildkategorie.

Die Ausgaben I-V sind inzwischen als Sammelschuber erhältlich.