Wer sich für Kultur interessiert, dürfte für eine Reise zu den 44 deutschen Welterbestätten der UNESCO zu begeistern sein. Drei dieser Stätte gehören zum Weltnaturerbe, 41 Stätte sind Teil des Weltkulturerbes. Sie zeigen, dass Deutschland nicht nur landschaftlich eine Reise wert ist.

Im Jahr 1978 war der Kaiserdom von Aachen in ganz Deutschland die einzige Stätte unter den insgesamt 12 Welterbestätten der UNESCO. Im Jahr 1990 kamen die Gärten und Schlösser in Potsdam dazu. Den vorläufigen Abschluss bilden Haithabu und Danewerk als der Archäologische Grenzkomplex und der Dom von Naumburg, die beide im Jahr 2018 hinzu kamen.

Viele dieser Stätte sind ein Tourismusmagnet. Die Stralsunder Altstadt oder die Klosterinsel Reichenau konnte zum Beispiel in der Vergangenheit immer wieder einen ansteigenden Besucherzustrom feststellen. Zwar lässt sich kaum anhand von Zahlen nachweisen, wie beliebt die Stätte der UNESCO in Deutschland sind, doch wer einmal einen dieser Standorte besucht hat, kommt wohl immer wieder.

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Während der Aachener Dom aufgrund seiner Architektur ausgezeichnet wurde und bis heute für die karolingische Renaissance steht, ist der Speyerer Dom als Inbegriff eines romanischen Bauwerks bekannt. Er stammt aus der Phase des Heiligen Römischen Reiches und ist die größte bis heute erhaltene Kirche im romanischen Stil auf der ganzen Welt. Die Würzburger Residenz steht mit ihrem Hofgarten und dem umliegenden Residenzplatz eher für den europäischen Barock.

In der Wallfahrtskirche zu Steingaden, der Wies, ist es eher das Innere, das Besucher mit seiner Schönheit anlockt, wobei das Gebäude selbst für den bayerischen Rokoko steht. In Brühl befinden sich dagegen die beiden Schlösser Falkenlust und Augustusburg, auch sie stehen als Inbegriff des Rokoko und sind zwei auffallende Beispiele für die beeindruckende Bauweise von Schlössern im 18. Jahrhundert. In Hildesheim gehören der Dom und die Michaeliskirche im ottonisch-romanischen Stil zu den Welterbstätten, in Trier lockt die Porta Nigra als ein römisches Baudenkmal. Daneben sind noch das Amphitheater, die Konstantinbasilika, die Römerbrücke und die Barbarathermen von Bedeutung und eine Attraktion für die Besucher.

Im Norden Deutschlands ist die Hansestadt Lübeck mit ihrem bekannten Holstentor einen Besuch wert. Sie stehen bis heute für das Erbe der Hanse, das wiederholt in die Welterbeliste aufgenommen wurde. Auch die Jakobikirche, der Dom, das Kaisertor und der Salzspeicher sind Teil des Welterbes. Das Potsdamer Schloss Sanssouci zieht Besucher durch seine weitläufigen Parkanlagen an, wobei im Jahr 1990 zunächst das Schloss mit dem Park und der Pfaueninsel aufgenommen wurde. Im Jahr 1992 kamen dann der Park Sacrow und das Schloss Lindstedt dazu. Auch kleinere Städte wie Lorsch oder Rammelsberg haben mit ihrem Kloster und ihrer Altstadt ein Welterbe bekommen, während in Bamberg die Altstadt lockt oder in Südhessen die Grube Messel zum Welterbe erklärt wurde.

Fast alle Bundesländer können ein oder zwei Weltkulturerbe der UNESCO aufzählen, und so verwundert es nicht, das Deutschland als ein Land gilt, in dem man in Kultur schwelgen kann. Wer die Gelegenheit hat, sollte sie nutzen und sich das eine oder andere Bauwerk ansehen, denn hier vereinen sich architektonische mit landschaftlichen Schönheiten, die man einmal im Leben gesehen haben darf.

Und wieder gilt Goethes "Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Lerne nur das Glück ergreifen: Denn das Glück ist immer da.". Der Bildband "Welterbe: Deutschlands lebendige Vergangenheit" aus dem Frederking & Thaler Verlag kann ohne weiteres als guter Ausgangspunkt für eine aufregende Deutschlandreise gelten. Vom Urwald bis in die Moderne reichen die Darstellungen in diesem Prachtband.